Reisetagebuch
1. Tag, 10. Juli 2006
Ich gebe mein Auto in der Firma ab und lasse mich von meiner Urlaubsvertretung noch zu Lotti nach Rodgau fahren. Für 10.30 Uhr haben wir ein Taxi bestellt, ein VW-Bus, in einen normalen Kombi würde unser Gepäck nicht passen.
Mit unserem überdimensionalen Gepäck gehen wir direkt zum Check-In. Die Frau am Schalter nimmt es doch recht genau mit dem Gewicht. Mehr als 0,5 kg über dem Soll lässt sie nicht durchgehen. Aber wir haben gut gepackt und haben ein mal 21,5 kg, zweimal 23 kg und 3 mal 32 kg, nur der Packsack des Ally wiegt 34,5 kg. Wir müssen tatsächlich etwas hinaustun und in den etwas zu leichten Packsack umpacken. Über die Tatsache, dass einige unserer Packsäcke das Größenlimit von 159 cm (Länge + Breite + Höhe) überschreiten wird kein Wort verloren. Den Ally hatten wir als 7. Gepäckstück als Sondergepäck angemeldet. Jetzt bekommt der Ally einen Aufkleber, der ihn als Standby-Gepäck deklariert; Ankunft ungewiss!
In Calgary angekommen ist unser gesamtes Gepäck auf dem Gepäckband; wunderbar. Im Prinzip legen wir unser Gepäck nur auf das benachbarte Gepäckband, damit es in den Anschlussflieger kommt, allerdings wird mein einer Bootssack als vermeintliches Golfgepäck aussortiert und in eine Ecke gestellt. In diesen Moment gehe ich davon aus, dass genau dieses Gepäckstück nicht ankommen wird.
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Ula nutzt die gute Stunde Zeit, die wir haben und schreibt schon mal ins Tagebuch: „Alles läuft nach Plan“. Der Anschlussflieger nach Yellowknife ist sehr klein und wir können das Einladen des Gepäcks beobachten. Leider ist keines unserer Gepäckstücke dabei. Wir weisen die Stewardess darauf hin (es gibt nur eine an Bord). Der Flugkapitän Herr Obermaier kommt aus dem Cockpit, begrüßt uns auf Deutsch und kümmert sich persönlich um den Verbleib unseres Gepäcks. Kurzerhand macht er für die acht weiteren Passagiere an Bord eine offizielle Durchsage, dass sich der Start ein wenig verzögern wird. Das einzige Gepäckstück, dass sich schließlich findet ist mein vermeintliches Golfgepäck. Es folgt die Aussage, dass unser Gepäck zurück auf dem Weg nach Europa, genauer nach London, sei. Die Motoren laufen schon, als noch ein Gepäckwagen auf den Flieger zufährt und der Kapitän uns schließlich mitteilt, dass der Fahrer gerade mit dem Kopf geschüttelt hat.
In Yellowknife nehmen wir so mit deutlich reduzierten Gepäck unseren vorbestellten Mietwagen entgegen. Im Hotel angekommen erfahren wir, dass ein Gepäckstück gefunden wurde, es wird von einem Taxi bereits 20 min später im Hotel abgeliefert. Wir gehen noch ein paar Bier trinken und eine Kleinigkeit im Boston Pizza essen ehe wir nach Mitternacht ins Bett gehen (bereits 8.00 Uhr deutscher Zeit).
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