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Reise-Vorbereitung
Sommer 2003:Unsere Yukon-Tour liegt lange zurück und es gilt neue Pläne zu schmieden. Irgendwann im Sommer 2003 ruft mich Michael an und fragt, ob ich Interesse hätte den Thelon, der durch die arktische Tundra zur Hudson-Bay fließt zu paddeln. Natürlich habe ich Interessse – was für eine Frage. Wir recherchieren ein wenig im Internet, erkundigen uns nach Flugpreisen und fragen bei Fluggesellschaften in Kanada an, was der Einflug kostet. Ula, die wir am Yukon kennengelernt haben und in einem Reisebüro in Mönchengladbach arbeitet ist uns behilflich. Gleichzeitig meldet sie ebenfalls Interesse an der Tour an. Anja, die Freundin von Michael und ich bekommen beim besten Willen nur knapp über 5 Wochen Urlaub zusammen, was Ula definitiv zu kurz findet. Also planen wir den Trip zu dritt.November 2003:Die Kosten für die Flüge und die Einflugkosten wachsen und wachsen. Außerdem habe ich noch kein eigenes Boot, welches ich noch kaufen muß. Ich durchstöbere das Internet nach gebrauchten Klepper-Faltbooten und werde fündig. Ende November bin ich Besitzer eines Klepper 2er Faltbootes mit Spritzdecke und großer Segelanlage. Das Boot bringe ich erst mal in einen Bootsladen, um die seitlichen Kielstreifen anbringen zu lassen. Nach zwei Monaten bekomme ich das Boot endlich wieder und die Kielstreifen fallen mir mehr oder weniger entgegen. Das Geschäft hat keine Erfahrung mit Klepper-Booten und haben die Arbeit offensichtlich unterschätzt. Michael kennt jemanden in der Nähe von Berlin und so bringe ich mein Boot dorthin. Wenige Wochen später sind die Kielstreifen professionell befestigt.Januar 2004:Nachdem die Kosten nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis zu der Zeit eines ‚kurzen’ 5-Wochen Trips stehen, beschließen wir anstatt des Thelon den Bell- und Porcupine-River zu paddeln. Die Logistikkosten sind hier einfach wesentlich geringer.September 2004:Die Homepage www.flusstagebuch.de geht online. Lotti trägt sich ins Gästebuch ein und schreibt, dass sie ebenfalls den Porcupine etwa 2 Wochen vor uns gepaddelt ist. Allerdings hat sie einen anderen Zugang gewählt. Da sie nur 40 km von mir entfernt wohnt treffen wir uns zu einem Erfahrungsaustausch Kanada.April 2005:Michael und ich beginnen erneut mit der Planung den Thelon im Jahr 2006 zu paddeln. Wir wollen uns hierfür 8-10 Wochen Zeit nehmen. Auch Ula kommt dieser Zeitraum entgegen und so planen wir zu dritt diese Unternehmung. Anja hat leider keine Möglichkeit so lange Urlaub zu bekommen. Ich werde einen großen Teil meines Urlaubes des Jahres 2005 aufheben, um diesen im Jahr 2006 zu verwenden.Lotti interessiert sich für unsere Tour und würde ebenfalls gerne mal den Thelon paddeln. Sie hat ohnehin vor aufzuhören zu arbeiten, insofern hat sie genügend Zeit. Michael bestellt die Landkarten in Kanada. Mai 2005:Michael ist auf Besuch in Frankfurt und so bietet sich ein Treffen an, damit Lotti und Michael sich kennenlernen. So sitzen wir am 22. Mai in Gelnhausen im Cafe und schmieden Pläne.Die Suche im Internet nach Informationen wird nun deutlich verstärkt. September 2005:Michael überlegt, ob er beruflich nicht doch für 9 Monate ins Ausland geht; damit wäre die Tour wieder mal hinfällig.Oktober 2005:Der Auslandaufenthalt ist passé, die Planung geht weiter. Lotti hat bedenken die Tour alleine in einem Klepper paddeln zu können. Sie hat, wie Ula auch, noch kein Boot und müsste es erst noch kaufen. Da Michael auch schon mal erwähnt hat sich vorstellen zu können in einem Ally-Faltkanu mit Ula zu zweit zu paddeln mache ich ebenfalls den Vorschlag anstatt eines Klepper Faltkajaks doch ein Ally-Faltkanu zu kaufen. Mit dieser Aussage scheint ihr Entschluss nunmehr endgültig gefasst , an der Tour teilzunehmen. Sie macht sich auf die Suche nach Booten und wird im Internet fündig. In Ulm verkauft ein Geschäft Testboote. An einem Samstag machen wir uns auf den Weg nach Ulm und schauen uns die beiden zur Verfügung stehenden Ally’s an. Die Boote waren wohl doch nicht nur wenige Stunden auf dem Wasser, sondern wurden testweise 2 – 3 Wochen benutzt. Allerdings sind die Leute offensichtlich nicht sonderlich zimperlich mit den Booten umgegangen. Das eine Boot weist doch zahlreiche recht gravierende Schäden am Boden auf. Wir laden das andere Boot komplett aufgebaut in mein Auto – bei 5.60 m Länge steht es doch ein wenig aus der Heckklappe meines VW-Buses raus – fahren an einen Seitenarm der Donau und machen unsere ersten Erfahrungen ein Kanu zu paddeln. Bei diesem Kanu ist ein normaler Sitz und ein Luxusssitz mit Lehne dabei sowie eine Spritzdecke. Die Schäden sind nicht so gravierend und so kauft Lotti das Boot mit allem Zubehör für etwas mehr als den halben Neupreis.Der Vorteil eines Ally’s gegenüber eines Klepper Falkkajaks ist die enorme Zuladung von 430 kg, außerdem ist so ein Boot gegenüber einem Kajak sehr einfach zu beladen. November 2005:Wir bauen das Boot auf, bringen die 34 Halterungen für die Spritzdecke auf und nachdem die Klebestellen einen stabilen Eindruck hinterlassen beschließen wir auch das Bug und das Heck selber zu verstärken. Hierfür gibt es von Ally leider keine vorgefertigten Teile – Basteln ist angesagt.Dezember 2005:Ula kümmert sich mittlerweile intensiv um passende Flugverbindungen und erkundigt sich bei zahlreichen Fluggesellschaften nach Einflugpreisen für den Charterflug zum Lynx-Lake. Am 9. Dezember treffen wir uns alle 4 in Berlin. Jetzt lernen sich auch Ula und Lotti endlich mal kennen. Der Zeitraum für die Tour wird nun endgültig abgesteckt, der früheste Termin ist der 10. Juli, da Michael aufgrund der Fußball-WM bis zum 9. Juli Urlaubssperre hat.Wir überlegen, welches Projekt wir mit dem Urlaub verbinden können. Zum einen steht die Überlegung an einen Videofilm zu machen, so wie es Herman am Yukon tat, zum anderen ein Buch zu schreiben. Wir beschließen einen Flußführer schreiben zu wollen. Die Internetseite wird natürlich ebenfalls fortgeführt. Michael bestellt bei Carsten in München (www.welthandy.de) ein Satellitentelefon für die Dauer unserer Tour. Die Miete pro Woche beträgt 30 Euro. Ende Dezember bekommen wir von Ula unsere Flugtickets zugeschickt. Hinflug von Frankfurt über Calgary nach Yellowknife ist am 10. Juli 2006, am 13. Juli werden wir von Air Tindi zum Lynx-Lake eingeflogen – eine Strecke von etwa 350 km. Am 8. September 2006 werden wir in Baker Lake wieder in Richtung Frankfurt aufbrechen mit Zwischenlandungen in Rankin-Inlet, Winnipeg und Toronto. Zwischen Weihnachten und Neujahr scanne ich die relevanten Teile der Landkarten ein, und füge sie zu 18 DIN A5-großen Karten zusammen. Diese werden laminiert. Damit sind die Karten wasserdicht und wir müssen im Boot nicht dauernd die Papierkarten umfalten. Die Original-Landkarten können zu Hause bleiben. Januar 2006:Jörg Tews schreibt mir eine e-mail. Er ist einen Teil des Flusses im Jahr 2001 gepaddelt und ist zufällig über unsere Internetseite gestolpert. Er wohnt mittlerweile in Kanada und nach einer Anfrage von mir, ob er mir zusätzliche Informationen aus erster Hand geben könne, telefoniere ich 1 Stunde mit ihm. Per e-mail liefert er mir schöne Stellen zum campen und wandern, teilt mir mit wo weitere nicht in der Karte eingezeichnete Hütten sind und gibt mir Hinweise auf Stromschnellen. Auch weist er mich auf die doch in Unmengen vorhanden Black-Flies hin. Dies war auch schon in den anderen Internet-Berichten zu lesen. Eine Firma bietet unter www.bugshirt.com passende Schutzklamotten an. Ich bestelle mir ein ‚bugshirt’.Auch müssen wir uns um ein Gazezelt zum Aufenthalt an Land kümmern. Ula kümmert sich um eine Hotelzimmerreservierung in Yellowknife. Das ist zwar nicht ganz stilecht, aber den Luxus gönnen wir uns. Wenn wir in Yellowknife einkaufen waren, müssen wir unser ganzes Gepäck einflugtauglich verpacken. Insgesamt werden wir wohl über 350 kg Gepäck haben. Da werden wir in unseren Zimmern in Ruhe packen können. Dear Ula Elfes Thank you for your interest in staying with us here at the Red Coach Inn. I Have made the Reservations for 2 rooms from July 10 - 13. You are coming up at a really nice time of the year, You will really enjoy Yellowknife. Die Zimmer kosten je 117 CAD pro Nacht. März 2006:Carsten aus München teilt uns mit, dass er das uns bereits zugesicherte Satellitentelefon selber benötigt. Schön, wenn man sich auf einen Anbieter so verlassen kann. Der nächstgünstigste Anbieter verlangt für die 9 Wochen bereits 500 € Miete. Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns ein eigenes Satellitentelfon zu erwerben. In eBay wird gerade ein Motorola M9500 angeboten. Nach wenigen Tagen werden wir neuer Besitzer. In Östereich finde ich einen Anbieter, der SIM-Karten für Iridium-Telefone vermietet. Für die 9 Wochen bietet er uns eine SIM-Karte zum Preis von 85 € an. Hoffentlich wird die SIM-Karte nicht auch noch zwei Tage vor Abflug vom Anbieter storniert.30. März: Michael erhält einen Anruf und wird aufgefordert ab 1. Mai für 8-12 Monate nach Bosnien zu gehen. Er hat nur einen Tag Zeit sich zu entscheiden, andernfalls wird ihm für die nächsten Jahre die Möglichkeit genommen an einem Auslandseinsatz teilzunehmen - was neben dem Wunsch den Thelon zu paddeln auch ein großes Ziel ist. Am nächsten Tag sind wir nur noch zu dritt. Nun gilt es die Tour ein wenig neu zu organisieren. Anstatt mit zwei Ally's werden wir nun einen Ally und ein 2er-Klepper Faltboot mitnehmen. Hierdurch erhöht sich insbesondere die Pro Kopf Gepäckmenge. Der Klepper wiegt 35 kg im Gegensatz zum Ally, der nur 23 Kg auf die Waage bringt. Mai 2006:Mitte Mai treffen sich Lotti und ich zum Testpaddeln des Ally auf der Fränkischen Saale. Es kostet uns 1,5 Stunden das Boot aufzubauen. Die Passgenauigkeit eines Allys finde ich persönlich katastrophal. Manchmal hilft es einfach nochmal von vorne anzufangen, dann passt es plötzlich. Was ein Glück, dass wir das Boot in Kanada nur einmal aufbauen müssen. Das Paddeln selbst verläuft erfolgreich. Lottis Probleme mit den Armen halten sich in Grenzen; ich merke, dass ich unbedingt noch was gegen meine Kreuzschmerzen machen muß. Zwei Tage später lasse ich mir Krankengymnastik verschreiben und werde nunmehr bis zum Urlaub versuchen meine nur rudimentär vorhandene Muskulatur aufzubauen.
Lotti findet bei Globetrotter ein Duschzelt, welches nur etwa 3 kg wiegt. In dieses näht sie mit Gaze, bzw. Folie Fenster hinein. Das 'Duschzelt' kostet abgesehen von der Arbeit nur etwa 50 Euro und ist für einen mückenfreien Landaufenthalt bestimmt geeignet. Juni 2006:Seit Monaten diskutieren wir über unsere Lebensmittelliste. Nunmehr scheinen wir einen ganz vernünftigen Endstand erreicht zu haben. Vor Ort werden wir das ein oder andere ohnehin noch an das Warenangebot vor Ort anpassen müssen.Ula erstellt eine Kleinkramliste, damit nicht jeder von uns meint gewisse Dinge mitnehmen zu müssen. Jedes Kilo was wir nicht unnötig dabeihaben, müssen wir auch nicht tragen. Lotti erstellt eine Liste mit Medikamenten. Auch hier gilt es soviel wie nötig aber so wenig wie möglich mitzunehmen. Ula reserviert noch einen Mietwagen in Yellowknife - den größten den sie bekommen kann. Für die Fahrt vom Flughafen zum Hotel würden wir ohnehin 2 Taxis benötigen und für unsere Einkaufsfahrten müssten wir auch zahlreiche Taxifahrten einplanen. Mit einem Mietwagen werden wir einfach wesentlich flexibler sein. |
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